Foto: Satoshi Saikusa
Nach einer guten Vorrunde am Vortag startete Britta Heidemann in den Finaltag mit einem 15:13-Sieg gegen ihre Teamkollegin Ricarda Multerer aus Heidenheim. In der Runde der letzten 32 kam es dann zum ersten "Sudden Death", dem entscheidenden letzten Treffer nach Gleichstand zum Ende der regulären Kampfzeit. Mit dem letzten Treffer zum 9:8 siegt sie gegen die Rumänin Ana Maria Popescu. Und es folgen noch drei weitere Gefechte mit einem "Sudden Death". Das dramatischste war wohl das Achtelfinale gegen die Koreanerin Sera Song, in dem mehrfach die Führung wechselte und Britta Heidemann den entscheidenden Treffer in der Zusatzminute erst eine halbe Sekunde vor Ablauf der Zeit setzt. Im Viertelfinale setzt sie den letzten Treffer zum 9:8 gegen Vivian Man Wai Kong (Hongkong) und auch im Halbfinale entscheidet der letzte Treffer zum 15:14 gegen die Russin Jana Zvereva. Im Finale gegen Mara Navarria liegt Britta Heidemann dann von Beginn an meist hinten und unterliegt der Italienerin mit 12:15 Treffern.
"Endlich mal wieder auf dem Podium! Das freut mich unglaublich - das war dazu ein wichtiger Schritt in Richtung Olympiaquali! Ein krasser Turniertag, wie er spannender nicht hätte sein können: Emotionen pur und vier mal Sudden Death heute waren auch unglaublich. Morgen bin ich sicher heiser vom Jubeln."
Die letzte Podiumsplatzierung hatte Britta Heidemann mit Platz 3 im Februar in Buenos Aires erreicht, und damit vor dem Start der Olympiaqualifikation. Nach wenig erfreulichen Ergebnissen in Einzel- und Teamwettbewerben und anhaltenden Beschwerden an der Achillessehne sah es zunehmend düster aus für den "Weg nach Rio". Mit dem Erfolg von Doha macht die dreifache Olympiamedaillengewinnerin jetzt aber einen großen Sprung nach vorne in der Weltrangliste und wahrt damit auch eine Chance auf eine eventuelle Einzelqualifikation für Rio. Die Chancen für eine Team-Qualifikation sind zwar gering, denn nach teilweise knappen aber insgesamt enttäuschenden Ergebnissen muss das Damendegenteam bei den beiden letzten Turnieren jeweils ganz weit vorne landen, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Aber Britta Heidemann ist motiviert:
"Ich humple heute zum Flughafen, meine Sehne tut ziemlich weh. Sehr glücklich bin ich trotzdem und jetzt haben wir einige Wochen Zeit zur Regeneration, bevor es beim Weltcup in Barcelona weitergeht. Jetzt heißt es: Attacke!!"
Weltcup Barcelona (Einzel und Team): 22.-24.01.2016
Weltcup Buenos Aires (Einzel und Team): 12.-14.02.2016
Grand Prix Budapest (Einzel): 18.-20.03.2016
Fotos: Augusto Bizzi