Foto: Satoshi Saikusa
mit Trainer Manfred Kaspar
Viertelfinale gegen Catharina Kock
Es wären ihre vierten Olympischen Spiele gewesen, aber das Happy-End beim Kontinentalausscheid in Prag blieb aus. Damit hat Britta Heidemann die letzte Chance für eine Qualifikation zu den Spielen in Rio verpasst.
Britta Heidemann startete souverän in den Tag. Unter den 22 Teilnehmerinnen war sie die einzige, die alle sechs Vorrundengefechte gewann und auch im Achtelfinale gewann sie souverän. Im Viertelfinale gegen die Finnin Catharina Kock lag Heidemann zwischenzeitlich schon deutlich mit 8:4 Treffern vorne, aber dann drehte die Gegnerin das Gefecht und Britta Heidemann gelang es nicht mehr, den Rückstand aufzuholen und unterlag mit 13:15. Dabei kam ihr wohl auch der ungewohnt schnelle Ablauf dieses Wettbewerbs nicht entgegen, mit dem achten Gefecht innerhalb von zwei Stunden: "Nach der Führung habe ich nicht konsequent genug gefochten und als ich dann in Rückstand war, hatte ich das Gefühl dass mir der Stecker gezogen wurde. Die Finnin hat natürlich verdient gewonnen."
Die Olympiasiegerin von 2008, Silbermedaillengewinnerin von 2004 und 2012, Welt- und Europameisterin, wird also in Rio nur Zuschauerin beim Fechten sein. Obwohl sie in dieser Saison nur einmal mit Platz 2 beim Grand Prix in Doha weit vorne landete, hat sie dennoch Platz 18 der Weltrangliste erreicht. Dass das im Fechten nicht reicht, um zu den ca. 34 Starterinnen in Rio zu gehören, ist sicher eine streitbare Regelung. "Nachträglich meckern bringt jetzt auch nichts. Ich hatte meine Chance und habe sie nicht genutzt" sagt Heidemann und gratuliert der Schweizerin Tiffany Géroudet, die in Prag gewonnen hat.
Die Fragen nach der sportlichen Zukunft wollte Britta Heidemann nach dieser Niederlage nicht "in einem Schnellschuss" beantworten. Sie nimmt sich nach der verpassten Olympiaqualifikation zunächst eine längere Auszeit, nicht zuletzt um ihre langwierige Achillessehen-Entzündung auszukurieren. "Das ist jetzt Prio 1, ich will auch in 20 Jahren noch laufen können ohne Schmerzen zu bekommen."
Fotos Augusto Bizzi